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2Stromland im Wandel
Foto: Marco Stepniak

2Stromland im Wandel

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Sabine Raupach-Strohmann

40 Urrinder sorgen als tierische Landschaftspfleger für Artenvielfalt in den Lippeauen.

Urrinder grasen am Ufer der renaturierten Lippe in Ahsen. Ein Eisvogel sonnt
sich auf einem Stein an der Stever. Und auch die blaue gebänderte Prachtlibelle fühlt sich hier wieder wohl. Zwischen Ruhrgebiet und Münsterland haben Kommunen und Unternehmen in den letzten Jahren gute Lebensbedingungen geschaffen.

Die Natur hat sich große Teile der idyllischen Landschaft im rund 8000 Hektar großen 2Stromland zwischen Lippe und Stever eindrucksvoll zurückerobert. Die gezielten Renaturierungsmaßnahmen haben Auen, Feuchtwiesen und Waldränder wiederbelebt, was vielerorts sichtbar, hörbar und spürbar ist. Diese Rückkehr der Natur soll für Bürgerinnen und Besucher der Region erlebbar werden: Ausgewählte Rad- und Wanderwege werden zu digitalen Themenrouten ausgebaut.

Zurück zur Natur

„Wir möchten den Menschen zeigen, wie viel Natur zurückkommen kann,
wenn wir den nötigen Raum geben.“ Diplom-Geografin Nicole Büsing ist Geschäftsführerin der Landschaftsagentur Plus GmbH und in den Gremien der gemeinnützigen Vogelsang Stiftung und des 2Stromland-Vereins aktiv. Alle drei Akteure verfolgen ein gemeinsames Ziel: Eine ökologisch und ökonomisch tragfähige Kulturlandschaft zu gestalten, „lebendig, vielfältig und zukunftsfähig für Mensch, Tier und Natur.“

26.05.2025
Datteln
LANDSCHAFTSAGENTUR PLUS 
Haus Vogelsang 
Nicole Büsing 
foto: copyright  marco stepniak  -  
mobil  +49 171 2771906 ,  marco@stepniak-bild.de
,,Wir möchten den Menschen zeigen, wie viel Natur zurückkommen kann, wenn wir den nötigen Raum geben", Nicole Büsing, Geschäftsführerin Landschaftsagentur Plus GmbH. Foto: Marco Stepniak

Per QR-Code lassen sich künftig unterwegs spannende Informationen zu Umwelt, Naturschutz und Nachhaltigkeit direkt auf dem Smartphone abrufen. So erfahren die Besucher auch von jenen Rückkehrern, die sich nur selten zeigen – wie dem Eisvogel, dem Fischotter, dem Biber oder sogar dem verschwundenen Maifisch, der seit einigen Jahren wieder aktiv in der Lippe angesiedelt wird. Den 40 Urrindern kommt in diesem interkommunalen Landschaftsentwicklungsraum zwischen Olfen, Haltern am See, Oer-Erkenschwick und Datteln eine besondere Bedeutung zu: Ihr unermüdlicher Einsatz verhindert seit der Regionale 2016 ein Verbuschen dieser Flächen und erhält so einen wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna.

Dank der tierischen Landschaftspfleger hat sich die Vielfalt der Rast- und Brutvögel innerhalb von zehn Jahren fast verdreifacht: Wurden 2015 noch 50 verschiedene Arten gezählt, sind es heute 140. Zur Pflege des Bestands entnimmt die Vogelsang Stiftung einmal pro Jahr einige ihrer Jungbullen per stressfreiem Weideschuss unter Aufsicht des Veterinäramtes aus der Herde und verkauft das kernige, ursprüngliche Fleisch unter dem Namen URBEEF. Der Erlös fließt in die Aktivitäten der Naturschutzstiftung.

Sie hat ihren Sitz auf Haus Vogelsang in Ahsen – idyllisch gelegen im Naturschutzgebiet zwischen Urrindern und Klapperstörchen. Die historische Ölmühle ist frisch restauriert und wird jetzt auch als denkmalgeschütztes Seminar- und Tagungshäuschen genutzt. In einer Ausstellung sind schon jetzt Naturschutzinformationen digital abrufbar.

Kampagnen

Die große Bedeutung einer intakten Natur für die Umwelt und den Menschen rückt die aktuelle Kampagne des 2Stromland-Vereins „Unser Klares“ ins Bewusstsein: Das Wasser aus dem Münsterland wird von der Gelsenwasser AG in Haltern durch die Haltener Sande gefiltert. Direkt aus dem Hahn gezapft, braucht das Trinkwasser weder Verpackung noch Transport. André Dora, Vereinsvorsitzender und Dattelner Bürgermeister betonte beim Start im November 2024: „Wasser ist das allertäglichste Lebensmittel, das wir kennen. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir es wertschätzen und schützen."

 

Info
2Stromland


Datteln

www.2stromland.de

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